Dienstag, 26. Oktober 2010

Rastro in Madrid

Letzten Sonntag bin ich mit einem Erasmus-Kollegen nach Madrid gefahren. Bei Sonnenschein und ca. 23-25 Grad (sorry, ich weiß das ist angesichts der Temperaturen in Österreich gemein, :-P) waren wir auf dem Rastro, dem berühmten Madrider Sonntagsmarkt, unterwegs. Ich kannte den Markt zwar noch vom letzten Jahr, aber das Getümmel und die teils witzigen oder schrägen Stände haben mich auch beim zweiten Mal fasziniert. Danach waren wir noch in der Madrider Innenstadt unterwegs und haben ein paar Touri-Fotos geschossen.


Rastro in Madrid

Samstag, 16. Oktober 2010

Segovia

Heute habe ich einen Ausflug nach Segovia gemacht. Nachdem das Erasmus-Netzwerk für dieses Wochenende eine Reise nach Granada organisiert hat, an der der Großteil meiner Erasmus-Bekannten teilnimmt, war ich diesmal allein unterwegs. Vorteil: Man muss alleine klarkommen. Nachteil: Man muss alleine klarkommen. Das hat eigentlich auch super funktioniert, bloß beim Zugfahren war ich etwas "patschert", weil ich - wie so oft spät dran - im Stress nicht mehr daran gedacht hab', wie das in Spanien so funktioniert (was ich ja eigentlich vom Urlaub letztes Jahr noch wissen sollte).
Also, Zugfahren in Spanien für Anfänger:
  1. Wenn der Bahnsteig abgesperrt ist und man nur an einer Stelle passieren kann, dient das der Fahrscheinkontrolle. Wie eine Blöde an der Absperrung auf und ab zu rennen, um vielleicht irgendwie schneller zum Zug zu kommen, macht also keinen Sinn.
  2. Auf die Fahrscheinkontrolle folgt die Gepäckkontrolle - die Uniformierten ignorierend gleich nach der Absperrung loszurennen ist also auch nicht so gscheit.
  3. Nebenbei bemerkt ist das Zum-Zug-Rennen überhaupt für die Katz - wenn Fahrschein- und Gepäckkontrolle noch offen sind, hat man locker noch ein paar Minuten Zeit, um einzusteigen.
  4. Mit dem Kauf eines spanischen Zugtickets kauft man auch automatisch einen Sitzplatz. Wenn man sich also irgendwo hin setzt, sind die Chancen groß, dass man grad jemand anderem seinen Platz klaut.
  5. Prinzipiell spricht ja nichts dagegen, im Zug von Waggon zu Waggon zu gehen. Wenn man dann aber nach Abfahrt draufkommt, dass es nicht mehr weitergeht, weil der Zug in Wahrheit aus zwei Zügen besteht und der eigene Sitzplatz im anderen Zug ist, ist das halt blöd.
Zum Glück gab es im fast vollen Zug doch noch das eine oder andere Plätzchen, ich musste also trotz meines Fauxpas nicht die ganze Fahrt lang stehen.

Nach der Ankunft haben mich erst mal zwei Überraschungen erwartet: 1. Es war saukalt und 2. liegt der Bahnhof nicht in Segovia sondern irgendwo in der Pampa vor Segovia. Dankenswerterweise hat irgendeiner der Bahnhofsbediensteten der Traube von Touristen, die aus dem Zug kam, zugerufen, wer mit dem Bus in die Stadt fahren wolle, möge sich beeilen, der nächste gehe erst in zwei Stunden. Eines der Probleme war damit erledigt und um das andere zu lösen, hab' ich mir im Tourismusbüro auf dem Stadtplan einzeichnen lassen, wo man in Segovia Strumpfhosen kaufen kann. Sollte also irgend jemand von euch eines Tages das Bedürfnis haben, sich in Segovia Strumpfhosen zu besorgen, möge er sich vertrauensvoll an mich wenden.
Den Rest des Tages hab ich dann schön "touristelt" und bin mit der Kamera bewaffnet durch das Stadtzentrum spaziert. Hier ein paar der Resultate:

Segovia

Montag, 11. Oktober 2010

Semana Cervantina

Momentan findet in Alcalá ein Fest zu Ehren des Geburtstages von Miguel de Cervantes statt. Das genaue Geburtsdatum des Autors ist zwar unbekannt, aber man weiß, dass er am 9. Oktober 1547 getauft worden ist. Zu diesem Anlass gibt es jedes Jahr einen großen Mittelaltermarkt im Zentrum der Stadt, außerdem finden mittelalterliche Konzerte und Umzüge statt.
Ich war ein paarmal mit Erasmus Kollegen auf dem Markt unterwegs und es gab echt eine Menge zu sehen, riechen und hören. Das Angebot der Stände reicht vom kleinsten Buch der Welt über Amulette und Heilkräuter bis hin zu Greifvögeln, Babyschweinchen und Riesentruthähnen. Wenns nach mir gegangen wäre, hätt ich jetzt schon ein kleines süßes Hausschwein, aber die konnte man leider nicht kaufen, sondern nur bestaunen und fotografieren. Ein Jammer...
Abgesehen davon waren meine persönlichen Highlights die Tee- und die Mehlspeisenstände, da musste ich gleich zuschlagen :-)

Semana Cervantina

Dienstag, 5. Oktober 2010

Sesam öffne dich

Mittlerweile glaube ich, was für Don Quijote die Windmühlen waren sind für mich die spanischen Türen - insofern hätte ich meinen Blog vielleicht anders betiteln sollen. Angefangen hat es mit der Haustür bei den Couchsurfern, die zwar theoretisch durch Drücken eines Schalters hätte aufgehen sollen, es bei mir aber irgendwie nie wollte. Dann hab ich mich bei den Wohnungsbesichtigungen mit der einen oder anderen Tür herumgequält und seit ich nun in meine jetzige Wohnung eingezogen bin, lebe ich in ständigem Clinch mit der Haustüre (die sich nämlich nur öffnen lässt, wenn man den Schlüssel bis genau zwischen dem vorletzten und dem letzten Zacken ins Schlüsselloch steckt - und manchmal bequemt sie sich auch nach minutenlanger Milimeterarbeit nicht dazu, aufzugehen). Letzte Woche hat sich mein Tür-Konflikt dann auch auf die Uni ausgedehnt. Nachdem ich eine Lehrveranstaltung früher verlassen musste, wollte ich mich möglichst leise aus dem Raum schleichen. Das wäre mir auch fast gelungen - wenn ich die Tür aufbekommen hätte. Spätestens beim vierten Rüttler ist der Prof plötzlich still geworden und alle Augen waren auf mich gerichtet. Nachdem ich es ganz offensichtlich nicht alleine schaffte, die Tür zu öffnen, wollte mir der Prof galanterweise zu Hilfe kommen, hatte zum Amüsement der ganzen Gruppe aber leider genauso wenig Erfolg wie ich. Die restliche Viertelstunde des Unterrichts haben wir deshalb damit verbracht, von innen an die Tür zu hämmern und nach draußen zu telefonieren, bis es dann endlich jemand geschafft hat, die klemmende Tür von außen aufzureißen.

Fazit: Spanische Wäscheständer sind mir unsympathisch. Spanische Türen auch.