Sonntag, 27. Februar 2011

Ávila

Gestern hat mich wieder mal die Unternehmungslust gepackt und ich bin mit dem Zug nach Ávila gefahren. Ávila ist neben seinen imposanten Stadtmauern vor allem für die Heilige Teresa von Ávila bekannt, die im 16. Jahrhundert in der Stadt gelebt hat und angeblich schon in ihrer Kindheit so gottesverbunden war, dass sie mit sieben Jahren zu den Arabern in Südspanien aufbrechen und sich als Märtyrerin töten lassen wollte. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass sich Ávila sehr religiös zeigt und man alle paar Straßen auf ein Kloster oder eine Kirche trifft.

Ávila

Als ich am Nachmittag wieder zurück zum Bahnhof gegangen bin, habe ich einen Mauritanier getroffen, der schon bei der Hinfahrt mit mir im selben Zug war. Jedenfalls haben wir uns im Zug zurück nach Alcalá einander gegenüber gesetzt und die ganze Fahrt hindurch geredet - bzw. er hat geredet und ich hab' zugehört und versucht, auch mal hin und wieder zu Wort zu kommen. Nachdem er mir 2 1/2 Stunden lang alle seine Lebensphilosophien weitergegeben hatte und ich aussteigen musste, hat er gemeint wie toll es doch sei, dass wir einander begegnet sind und uns so wunderbar unterhalten konnten, auch wenn wir einander nie wieder sehen werden. Und dann hat er gesagt, ich sei ein guter Mensch und hat angefangen zu weinen.
Seitdem weiß ich, 1. dass ich ein guter Mensch bin :-D und 2. dass es tatsächlich Menschen gibt, die noch viel mehr reden können als ich wenn ich gut drauf bin.

Auf jeden Fall hat mich sein Redefluss so geschafft, dass ich mich zu Hause erst mal schlafen gelegt habe. In der Nacht war ich aber dann trotzdem noch aus, weil eine Bekannte vom Salsatanzen Geburtstag gefeiert hat.
Raquels Geburtstag

Freitag, 18. Februar 2011

Semesterbeginn

Nach einem Kurztrip in die Heimat bin ich nun schon wieder seit drei Wochen in Alcalá - Zeit für ein kurzes Update.

Bis jetzt ist das neue Semester noch ziemlich relaxed und ich kann endlich nachholen, was ich an Plänen während der Prüfungszeit aufgeschoben habe. Was meine Vorsätze für die zweite Hälfte meines Erasmus-Aufenthaltes betrifft, schaut es bis jetzt mittelmäßig gut aus. Ich bin momentan tatsächlich relativ oft in Madrid unterwegs, um die Stadt besser kennen zu lernen und morgen gehts gleich wieder ab in die Hauptstadt zu einer Museumstour. Dafür hab ich die Vorsätze "Alle Türen auf Anhieb auf- und wieder zu zu bekommen, keine Wäsche mehr in die Garageneinfahrt fallen und nix auf dem Herd anbrennen oder schmelzen zu lassen" alle an einem einzigen Tag gebrochen. Naja, wenistens hatte meine Mitbewohnerin was zu lachen...

Ansonsten hab' ich in den letzten drei Wochen viel unternommen und mich mit einem Haufen Leute getroffen. Mittlerweile ist auch meine Freundin Theresa in Alcalá, um hier das zweite Semester als Erasmus Studentin zu verbringen und es ist schön, jemanden aus der Heimat hier zu haben :-)
Am Montag war ich zum ersten Mal bei einem Englisch-Stammtisch, dessen Teilnehmer sich einmal wöchentlich in einem Café treffen, um mit einer Muttersprachlerin aus Großbritannien Englisch zu üben. Wer die Spanier schon mal Fremdsprachen reden gehört hat weiß, dass es alles andere als einfach ist, ihr Englisch zu verstehen, aber es war auf jeden Fall lustig und ich möchte gern öfter mal hingehen.
Abgesehen davon bin ich grad fleißig dabei, meine nächsten Reisen zu planen. Bis jetzt ist mal fix, dass es im April nochmals nach Portugal geht und ich freue mich schon sehr darauf.

Hier ein paar Fotos von den letzten drei Wochen:
Madrid und Pubquiz