Freitag, 29. Juli 2011

Asturien und Kastilien-León

Nachdem ich von Ribadeo abgereist bin gings auf einer landschaftlich wunderschönen Bahnstrecke in Richtung Westen nach Asturien, wo ich in Oviedo übernachten wollte. Auf dem Weg hab ich einen Stopp in Cudillero eingelegt, einem sehr hübschen Küstenort, an dem ich mich gar nicht sattsehen konnte - zumindest bis mir eine Möwe in einem gemeinen Blitzangriff von oben mein T-Shirt angesaut hat und ich zurück zum Bahnhof musste, um mich umzuziehen. In Oviedo hatte ich dann leider so schlechtes Wetter, dass ich meinen geplanten Stadtbummel am liebsten hätte sausen lassen, aber als ich mich dann überwunden habe wurde ich inmitten des eher unattraktiven Häusermeeres von einem sehr reizvollen und lebendigen Zentrum überrascht. Beim Frühstück am nächsten Tag hab' ich der Jugendherberge einen jungen kolumbianischen Arzt kennen gelernt, mit dem ich mich sehr gut unterhalten habe.
Nachdem ich die Nase voll von Regen hatte hab' ich nach zwei Nächten in Oviedo kurzerhand beschlossen, ins Landesinnere nach León zu fahren, wo besseres Wetter vorhergesagt war. Die Stadt hat mir wirklich gut gefallen - außerdem gabs sehr leckeres Eis :-) Diesmal hatte ich nicht wirklich Kontakt mit den Leuten in der Jugendherberge, aber dafür bin ich am Hauptplatz mit einer entzückenden alten Dame ins Gespräch gekommen, die mir gleich einen Haufen gute Sightseeing-Tipps gegeben hat.
Von León aus hab ich dann noch einen Halbtagesausflug nach Astorga gemacht, wo eine der Kreationen des berühmten Architekten Gaudí steht - ein Erzbischofspalast, der mittlerweile als Museum verwendet wird. Als ich ihn mir von innen angeschaut hab ist mir eine - dem Akzent nach - österreichische Familie über den Weg gelaufen und ich hab mitbekommen, wie sich der Vater drüber aufgeregt hat, dass es keine einzige Infotafel auf Englisch gab. Schadenfreude? Ein bisschen :-)
Nach meinem Abstecher ins Landesinnere bin ich wieder an die Nordküste nach Gijón gefahren, um mich dort nochmals mit meiner Freundin Patricia zu treffen und die letzten Tage meiner Reise mit ihr zu verbringen. Gemeinsam sind wir dann in den kleinen Küstenort Llanes gefahren. Leider hab ich wohl irgendwas schlechtes gegessen, jedenfalls hab ich von unseren dreieinhalb gemeinsamen Tagen einen komplett im Bett verbracht bis mein Magen wenigstens trockenes Brot behalten konnte. Mit dem Wetter hatten wir leider auch Pech und waren im Endeffekt vielleicht ganze zwei Stunden am Strand. Dafür war in Llanes gerade "feria", also sowas wie Kirtag mit Marktständen für die Jugendlichen/Erwachsenen und Hupfburgen für die Kinder, also war uns nicht langweilig.
Asturien und Kastilien-León

Seit gestern bin ich wieder zu Hause in Alcalá. Insgesamt war ich viereinhalb Wochen unterwegs, davon drei alleine und ja, ich bin stolz drauf :-) Anfangs dachte ich noch ich halte es alleine nicht mal eine Woche aus, aber jetzt kann ich sagen es hat mir sogar Spaß gemacht und ich glaub ich hab eine Menge gelernt - z.B. ohne Scheu allein in ein Restaurant zu gehen wenn mir danach ist (was hier in Spanien eher ungewöhnlich ist), offener auf Leute zuzugehen und zu fragen, fragen, fragen wann immer ich mich nicht auskenn oder was wissen will.
Jedenfalls war diese Reise eine meiner bereicherndsten Erfahrungen hier in Spanien und außerdem hab ich jetzt das Gefühl, (vorerst!) genug gesehen zu haben (siehe Karte), um kommenden Mittwoch guten Gewissens - wenn auch schweren Herzens - zurück nach Österreich fliegen zu können.


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