Montag, 1. August 2011

Abschied

Heute ist mein letzter Tag in Alcalá und ich kann noch immer nicht fassen, dass mein Jahr in Spanien hiermit zu Ende geht. Ich habe es immer für übertrieben gehalten, wenn jemand seine Erasmus-Erfahrung als "beste Zeit seines Lebens" bezeichnet hat, aber jetzt bin ich selbst in der Versuchung es zu sagen. Dieses Jahr war auf jeden Fall einer der schönsten und spannendsten Erfahrungen, die ich bis jetzt machen durfte und ich bin sehr dankbar dafür.
Das erste Semester war sowohl körperlich als auch geistig noch ein bissl schwierig, weil ich nicht nur ständig Magenprobleme hatte, sondern mich selbst sehr unter Druck gesetzt und zu viel Zeit am Schreibtisch verbracht hab, um in der Uni ja nicht zu scheitern. Im zweiten Semester gings mir gesundheitlich besser, außerdem wusste ich schon, wie das Leben und die Uni hier so funktionieren und hab versucht, den Aufenthalt in meinem Gastland in jeder Hinsicht auszukosten. Die Tatsache, dass ich im ersten Semester ab- und im zweiten wieder zugenommen hab, hat für mich also durchaus auch symbolische Bedeutung.

Was ich von einem Jahr in Spanien mit nach Österreich nehme? Viele schöne, lustige oder bewegende Erinnerungen, die Gewissheit, mich auch in einem anderen Land mit einer anderen Sprache zu Hause fühlen zu können, Lust auf mehr :-) und die Zuneigung zu einer Handvoll Leuten, die mich in diesem Auslandsjahr begleitet haben und mir wirklich sehr ans Herz gewachsen sind.

Abschiede

Freitag, 29. Juli 2011

Asturien und Kastilien-León

Nachdem ich von Ribadeo abgereist bin gings auf einer landschaftlich wunderschönen Bahnstrecke in Richtung Westen nach Asturien, wo ich in Oviedo übernachten wollte. Auf dem Weg hab ich einen Stopp in Cudillero eingelegt, einem sehr hübschen Küstenort, an dem ich mich gar nicht sattsehen konnte - zumindest bis mir eine Möwe in einem gemeinen Blitzangriff von oben mein T-Shirt angesaut hat und ich zurück zum Bahnhof musste, um mich umzuziehen. In Oviedo hatte ich dann leider so schlechtes Wetter, dass ich meinen geplanten Stadtbummel am liebsten hätte sausen lassen, aber als ich mich dann überwunden habe wurde ich inmitten des eher unattraktiven Häusermeeres von einem sehr reizvollen und lebendigen Zentrum überrascht. Beim Frühstück am nächsten Tag hab' ich der Jugendherberge einen jungen kolumbianischen Arzt kennen gelernt, mit dem ich mich sehr gut unterhalten habe.
Nachdem ich die Nase voll von Regen hatte hab' ich nach zwei Nächten in Oviedo kurzerhand beschlossen, ins Landesinnere nach León zu fahren, wo besseres Wetter vorhergesagt war. Die Stadt hat mir wirklich gut gefallen - außerdem gabs sehr leckeres Eis :-) Diesmal hatte ich nicht wirklich Kontakt mit den Leuten in der Jugendherberge, aber dafür bin ich am Hauptplatz mit einer entzückenden alten Dame ins Gespräch gekommen, die mir gleich einen Haufen gute Sightseeing-Tipps gegeben hat.
Von León aus hab ich dann noch einen Halbtagesausflug nach Astorga gemacht, wo eine der Kreationen des berühmten Architekten Gaudí steht - ein Erzbischofspalast, der mittlerweile als Museum verwendet wird. Als ich ihn mir von innen angeschaut hab ist mir eine - dem Akzent nach - österreichische Familie über den Weg gelaufen und ich hab mitbekommen, wie sich der Vater drüber aufgeregt hat, dass es keine einzige Infotafel auf Englisch gab. Schadenfreude? Ein bisschen :-)
Nach meinem Abstecher ins Landesinnere bin ich wieder an die Nordküste nach Gijón gefahren, um mich dort nochmals mit meiner Freundin Patricia zu treffen und die letzten Tage meiner Reise mit ihr zu verbringen. Gemeinsam sind wir dann in den kleinen Küstenort Llanes gefahren. Leider hab ich wohl irgendwas schlechtes gegessen, jedenfalls hab ich von unseren dreieinhalb gemeinsamen Tagen einen komplett im Bett verbracht bis mein Magen wenigstens trockenes Brot behalten konnte. Mit dem Wetter hatten wir leider auch Pech und waren im Endeffekt vielleicht ganze zwei Stunden am Strand. Dafür war in Llanes gerade "feria", also sowas wie Kirtag mit Marktständen für die Jugendlichen/Erwachsenen und Hupfburgen für die Kinder, also war uns nicht langweilig.
Asturien und Kastilien-León

Seit gestern bin ich wieder zu Hause in Alcalá. Insgesamt war ich viereinhalb Wochen unterwegs, davon drei alleine und ja, ich bin stolz drauf :-) Anfangs dachte ich noch ich halte es alleine nicht mal eine Woche aus, aber jetzt kann ich sagen es hat mir sogar Spaß gemacht und ich glaub ich hab eine Menge gelernt - z.B. ohne Scheu allein in ein Restaurant zu gehen wenn mir danach ist (was hier in Spanien eher ungewöhnlich ist), offener auf Leute zuzugehen und zu fragen, fragen, fragen wann immer ich mich nicht auskenn oder was wissen will.
Jedenfalls war diese Reise eine meiner bereicherndsten Erfahrungen hier in Spanien und außerdem hab ich jetzt das Gefühl, (vorerst!) genug gesehen zu haben (siehe Karte), um kommenden Mittwoch guten Gewissens - wenn auch schweren Herzens - zurück nach Österreich fliegen zu können.


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Dienstag, 19. Juli 2011

Galizien II

Ich bin wieder mal in einem Internetcafé, diesmal im nordgalizischen Ribadeo, wo ich gestern nach einem etwas unangenehmen Wochenende in Santiago angekommen bin. Unangenehm deshalb weil sich herausgestellt hat dass das, was mich so zerstochen hat keine Gelsen sondern Wanzen waren. Leider bin ich darauf erst nach drei Naechten gekommen als ich vor lauter Juckreiz um halb fuenf Uhr morgens aufgewacht bin und direkt vor meiner Nase eine Wanze ueber die Bettdecke gesaust ist. An Schlaf war da natuerlich nicht mehr zu denken, also hab ich fuenfeinhalb Stunden lang die Zeit totgeschlagen, bis um zehn der Rezeptionist gekommen ist. Der hat mir erklaert, die Wanzen haette ich wahrscheinlich von einem anderen Hostel eingeschleppt, weil sich sonst noch keine meiner Zimmerkolleginnen beschwert haette, was mir natuerlich total unangenehm war. Als er den Rest der Mistviecher dann unter meiner Matratze gefunden hat wars an ihm, sich schuldig zu fuehlen. Jedenfalls hat er das ganze Zimmer unter Quarantaene gestellt, und ich hab den Rest des Tages damit verbracht, meine gesamte Waesche samt Rucksack und Handtasche zu waschen und die Bissstellen zu behandeln. Eigentlich wollte ich an dem Tag schon den Bus nach Ribadeo nehmen, hab ihn aber wegen des ganzen Traras verpasst und konnte erst einen Tag spaeter fahren nachdem ich noch eine Nacht im selben Hostel (aber in einem anderen Zimmer) schlafen musste.
Als ich hier in Ribadeo eine Unterkunft gesucht hab, hab ich mir das Zimmer zeigen lassen und gleich mal unter die Matratze geschaut, bevor ich es genommen hab. Klingt jetzt vielleicht uebertrieben, aber nachdem meine Beine mittlerweile nicht mehr nur etwas laediert sondern eher schon furchteinfloessend ausschauen hab ich echt keine Lust auf eine weitere Begegnung mit diesen Mistviechern.
Heute hatte ich dann wieder einen sehr schoenen Tag. Ich war an der "Playa de las Catedrales", dem beruehmtesten Strand hier in der Gegend. Das Wasser hat in den Felsen im Laufe der Zeit Hoehlen und Boegen geschaffen, die an die Tore und Boegen einer Kathedrale erinnern, daher der Name...
Playa de las Catedrales

Donnerstag, 14. Juli 2011

Galizien

Mittlerweile bin ich vom heissen trockenen Sueden in den kuehlen regenreichen Norden, genauer gesagt nach Galizien, gereist und hab dabei nicht nur einen Temperatur- (42 Grad vs. 16-20 Grad) sondern auch einen leichten Kulturschock erlebt. Ich musste nach meiner Ankunft unweigerlich an den Film "Willkommen bei den Sch'tis" denken, weil die Galizier nicht nur eine andere Mentalitaet sondern auch einen anderen Dialekt haben als im Sueden - das so genannte Gallego - und selbst wenn sie Standardspanisch sprechen versteh ich sie kaum.
Zuerst war ich drei Naechte in Santiago de Compostela in einem Hostel, wo ich einige sehr interessante Bekanntschaften gemacht habe. Am ersten Abend hab ich bis ein Uhr morgens mit einer jungen Frau aus Suedafrika geredet, die schon seit einem Jahr alleine durch Europa und die Karibik reist und es so geniesst, dass sie noch ein zweites Jahr dranhaengen will. Ausserdem hab ich einen Amerikaner kennen gelernt, der 43 Tage am Jakobsweg unterwegs war und gerne ein Buch ueber seine Erfahrungen schreiben wuerde. Am zweiten Tag bin ich mit einer netten Schweizerin ins Plaudern gekommen und war bis zum Nachmittag mit ihr im Stadtzentrum. Eine Freundin von ihr geht im Herbst als Erasmus-Studentin nach Graz, was ich ganz witzig fand, weil ich kurz davor eine Kanadierin kennen gelernt hatte, die dieses Studienjahr erst grad in Graz war - es gibt neben den Leuten, die mich fuer eine Australierin halten und glauben, dass Oesterreichisch eine eigene Sprache ist (und von denen gibt es viele!) also doch noch welche, die sogar meine Stadt kennen :-)
Meine naechste Station war A Coruña, wo ich fuer zwei Naechte geblieben bin. Einen Tag hab ich einen Stadtbummel gemacht und am naechsten Tag bin ich zu einem Mittelalterfest in eine nahegelegene Ortschaft gefahren. Nachdem ich in meiner Unterkunft ein Einzelzimmer hatte (Hostels oder Jugendherbergen konnte ich in A Coruña nicht auftreiben), war ich diesmal allein unterwegs, aber nach so vielen Kontakten hat mir das auch mal gut getan.
Dafuer hatte ich danach dann wieder Lust auf Leute und habe in Pontevedra, meinem naechsten Reiseziel, zwei Couchsurferinnen kontaktiert. Eine hat mich dann tatsaechlich fuer eine Nacht beherbergt und es war wirklich total nett mit ihr. Sie hat mir einen Auflugstipp fuer den naechsten Tag gegeben und so bin ich an die spanisch-portugiesische Grenze gefahren, um zuerst das huebsche Oertchen Tui und danach die Muendung des Flusses Miño zu sehen - eine landschaftlich wirklich sehr schoene Gegend.
Danach gings nach Vigo, wo ich leider ein grauenhaftes Hostel erwischt hab - alt, dreckig, das Fenster war undicht und ich hab extrem schlecht geschlafen, weil mein Nachbar sich eingebildet hat, um vier Uhr morgens mit einem riesen Krach in sein Zimmer zurueckkehren zu muessen. Das Schlimmste war aber meine Zimmertuere: wenn man sie verschliessen wollte, hat man sie selbst nur mehr mit Gewalt aufbekommen, theoretisch zumindest - ich hab sie naemlich gar nicht aufbekommen und musste einen anderen Gast um Hilfe bitten. Daraufhin hab ich mich nicht mehr getraut, die Tuere zu verschliessen, hab meine Wertsachen mitgenommen und bin im Laufschritt einkaufen gegangen, um schnell wieder bei meinem Rucksack zu sein. Fuer die kommende Nacht hab ich mich dann in einer anderen Unterkunft einquartiert, die zwar teurer aber sauber und gemuetlich war und normale (!) Tueren hatte.
Gestern bin ich mit dem Boot zu den Islas Cies gefahren, einer kleinen Inselgruppe im Atlantik direkt vor Vigo. Touristen sind nur auf der groessten der drei Inseln zugelassen, aber die ist echt einen Besuch wert (siehe Fotos) - nicht umsonst wurde der Hauptstrand 2007 von The Guardian zum schoensten Strand der Welt gewaehlt. Natuerlich ist die Insel nicht mehr unberuehrt - immerhin gibt es dort mittlerweile einen Campingplatz, einen kleinen Supermarkt, zwei Restaurants und ein paar andere Gebaeude, aber sie hat trotzdem noch was paradiesisches. Als ich beim Leuchtturm am hoechsten Punkt der Insel war hab ich einen Argentinier kennen gelernt, mit dem ich dann den Rest des Nachmittags unterwegs war. Erkenntnis des Tages: nimm niemals einen Argentinier an einen Strand mit, wo auch Nudisten unterwegs sind - nachdem es laut seiner Auskunft in Argentinien sowas nicht gibt, konnte sich vor Lachen gar nicht mehr einkriegen und hat dann auch noch einen (nackten) Mann gebeten, von uns beiden ein Foto zu machen, um zu testen, ob ich nervoes werde wenn da ein Nackter direkt vor mir steht. War schraeg. Naja, anderen Laender andere Sitten...
Heute hatte ich einen kurzen Anfall von Erschoepfung und Reisefrust, weil ich in den letzten Tagen staendig dabei war den Rucksack ein- und wieder auszupacken und mein naechstes Quartier zu organisieren. Deshalb hab ich beschlossen, fuer drei Naechte in das Hostel in Santiago de Compostela zurueckzukehren, um mal wieder an einem vertrauten Ort zu sein, mich ein bisschen zu Hause zu fuehlen und meinen Rucksack fuer mehr als einen Tag auspacken zu koennen. Sonst ist alles bestens, ausser dass ich etwas laediert aussehe da sich anscheinend eine ganze Gelsenfamilie an mir sattgesaugt hat (14 Stiche allein am rechten Oberarm, nicht zu vergessen die an den Beinen, am Ruecken, im Nacken, im Gesicht und - sehr gemein - auf der Fusssohle!) und ich mir auch noch eine Sonnenbrand zuerst am rechten Arm und dann am linken Unterschenkel geholt hab, wodurch das Ganze etwas einseitig aussieht. Naja, immerhin kann ich jetzt behaupten einen ansteckenden Ausschlag zu haben falls mir mal wer zu aufdringlich wird - irgendwas Positives muss die Sache ja haben.



Galizien

Dienstag, 5. Juli 2011

Erste Reiseeindruecke

Ich sitze in einem Internetcafé im suedspanischen Cádiz und habe jetzt endlich mal ein bissl Zeit, die vergangene Woche Revue passieren zu lassen, bevor es ab an den Strand zum Relaxen geht.

Die ersten paar Tage meiner Reise war ich mit Patricia in Extremadura unterwegs und wir hatten wirklich eine super Zeit gemeinsam. Drei der sechs Naechte haben wir in Hostals verbracht, die restlichen drei waren wir bei Patricias Verwandten, die alle sehr nett waren. Im Dorf von Patricias Opa hatte ich die Moeglichkeit, mal das Landleben in Spanien kennen zu lernen nachdem meine bisherigen Reiseziele fast ausschliesslich Staedte waren. Dafuer hatte ich etwas Probleme, dem Opa und seiner Lebensgefaehrtin zu erklaeren, dass ich leider nicht um halb elf Uhr nachts Abendessen kann - fuer Spanier absolut unverstaendlich und daher faelschlicherweise interpretiert als Zeichen dafuer, dass man das Essen nicht mag. Sonst wars aber wirklich nett und wir haben sogar eine kleine Wanderung unternommen, wobei Patricias Opa uns mit seinen ueber siebzig Jahren auf den holprigen Wegen regelrecht davongerannt ist. Die letzte Nacht unserer gemeinsamen Reise haben wir im Drei-Sterne-Hotel von Patricias Tante uebernachtet. Wir hatten einen eigenen Bungalow fuer uns, haben uns im grossen Pool ausgetobt und uns in der Hotelkueche restlos uebergessen - seeeehr angenehm. Abgesehen davon haben wir zwei uns die ganze Zeit super verstanden und als ich dann am Samstag in der Frueh Richtung Sueden abgereist bin, ist uns der Abschied beiden schwer gefallen.

Extremadura

Seit Samstag bin ich nun hier in Cádiz und versuche mich als Solo-Reisende. Die ersten zwei Tage wars eher komisch, alleine unterwegs zu sein, aber mittlerweile hab ich schon einige Leute kennen gelernt: Ich hab mich mit einem Schweizer zum Abendessen getroffen, war mit einem spanischen Couchsurfer was trinken und mit einem schwedischen Paerchen, einem Amerikaner und einem Neuseelaender am Strand - kann mich also eigentlich nicht beklagen.
Gestern hatte ich dafuer eine eher seltsame Begegnung. Als ich in der Rezeption meines Hostels war habe ich mitbekommen, wie eine Deutsche so um die 50 in schnellstem Deutsch auf die arme Rezeptionistin eingeredet hat. Die war natuerlich komplett irritiert und hat versucht, der Deutschen beizubringen, sie moege doch bitte Englisch reden, was wiederum diese nicht verstanden hat. Ich hab mir das ein paar Minuten lang amuesiert angehoert und mich dann als Uebersetzerin angeboten. Spaeter ist mir besagte Deutsche in der Kueche wieder begegnet und hat sich zu mir gesetzt. Ich war eigentlich schon am Sprung und wollte nur schnell was essen, als sie mir erzaehlt hat, sie sei sehr krank, haette nicht mehr lange zu leben und wolle sich deshalb ein Stueck Land auf Teneriffa kaufen, um ihre letzten Tage dort zu verbringen. Ja...wie reagiert man auf so eine Aussage? Ich hab ihr ganz ehrlich gesagt, dass ich leider nicht weiss was ich darauf antworten soll, hab ihr noch ein bisschen zugehoert, ihr dann alles gute fuer ihre Plaene gewuenscht und mich verabschiedet. Eine schraege Erfahrung...

Cádiz

Samstag, 25. Juni 2011

Voyage, Voyage

Der Rucksack ist gepackt, der Bus gebucht - morgen starte ich meinen Trip durch Spanien. Zuerst geht es mit meiner spanischen Freundin Patricia in den Westen, nach Extremadura (die Heimat ihrer Familie). Danach werde ich nach Cádiz weiterreisen und ein paar Tage später von Sevilla einen Inlandsflug nach Santiago de Compostela nehmen. Ja und von dort aus will ich dann den Nordwesten Spaniens erkunden - so lange, bis ich entweder beschließe, dass das Alleine-Reisen nichts für mich ist und zurück nach Alcalá will oder bis ich den für Anfang August gebuchten Heimflug nach Österreich antrete. Vamos a ver...


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Mittwoch, 22. Juni 2011

Mein Geburtstag

Mein 22. Geburtstag hat um fünf Uhr morgens ziemlich trist am Flughafen mit einem Abschied begonnen und war wohl nicht der rosigste meines Lebens, aber meine liebe Mitbewohnerin Bea hat ihn mir mit einem Zwei-Mädels-Cocktailabend dann doch noch versüßt. Richtig gefeiert hab ich übrigens schon vorletztes Wochenende mit einer kleinen aber feinen Runde in Thomas' Wohnung. Wir hatten einen sehr netten Abend, der mir wieder mal bewusst gemacht hat, dass ich hier schon wirklich liebe Menschen kennen gelernt habe.

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Mein Geburtstag

Dienstag, 21. Juni 2011

Sonntag, 19. Juni 2011

Santander und San Sebastián

Am Donnerstag sind Thomas und ich für drei Tage nach Santander geflogen, wo ein Freund von ihm sein Erasmus-Jahr verbringt. Anfangs hatten wir bestes nordspanisches Regenwetter, aber am zweiten Tag wars dann so schön, dass wir uns sogar in den saukalten Atlantik gewagt haben. Wenn erst mal alle Gliedmaßen so halbwegs abgestorben sind ist es tatsächlich gar nicht mehr so schlimm und die schön hohen Wellen waren die Überwindung auf jeden Fall wert. Am Abend sind wir dann zu dritt mit dem Bus ins Baskenland nach San Sebastián gefahren und haben uns dort über Nacht in einem Hostel einquartiert. Das erste was wir vom uns zugedachten 6-Bett-Zimmer gesehen und gehört haben als wir so um elf Uhr nachts angekommen sind war eine lautstarke Partymenge, die sich zusammen mit dem Rezeptionisten direkt neben dem "Kein Alkohol ab 22:00"-Schild einen hinter die Binde gekippt hat. Daraufhin sind wir drei noch gemütlich was Trinken gegangen und als wir uns irgendwann wieder zurück gewagt haben, war tatsächlich alles finster und ruhig - bis uns die feucht-fröhliche Gesellschaft in den frühen Morgenstunden aus dem Schlaf gegrölt hat. Zum Glück hab' ich mir angewöhnt, in Spanien prinzipiell überallhin Ohrstöpsel mitzunehmen und konnte meine betrunkenen Zimmerkollegen einigermaßen erfolgreich ausblenden - auch wenn mich ihr Gelalle hartnäckig bis in einen ziemlich wirren Traum verfolgt hat. Am nächsten Tag waren wir bis zum Abend in der Stadt unterwegs, haben uns den Haushügel raufgequält und mit den zu Recht gerühmten baskischen Köstlichkeiten belohnt. Danach gings wieder nach Santander, von wo wir heute zurück nach Madrid geflogen sind.

Kurztrip in den Norden

Mittwoch, 8. Juni 2011

Isabel Allende bei der Feria del Libro

Im Madrider Retiro-Park findet derzeit die jährliche Buchmesse statt und auch wenn mir die Gepäckbeschränkungen im Flugzeug exzessive Buchkäufe nicht erlauben, konnte ich der Versuchung hinzugehen und ja, auch etwas zu kaufen, einfach nicht widerstehen.
Absolutes Highlight war für mich die Buchpräsentation einer meiner langjährigen Lieblingsautorinnen, der Chilenin Isabel Allende, die ich heute zum ersten Mal live sehen und hören durfte. Wobei ich sagen muss, dass meine Bewunderung für ihre Literatur noch gar nix ist verglichen mit den an Obsession grenzenden Schwärmereien, die ich von anderen Anwesenden so mitbekommen habe. Oder kommt es nur mir komisch vor, wenn sich Leute im Alter zwischen fünfzig und siebzig Jahren fast so verhalten, als wären sie zwölf und würden zum ersten Mal in ihrem Leben Justin Bieber sehen? Einer hatte tatsächlich einen ganzen Trolly voller Bücher mit, die er alle von der Autorin signieren lassen wollte und damit nicht genug: Nachdem er ihr offenbar schon mal begegnet war, hatte er außerdem ein Fotoalbum für sie zusammengestellt, in dem - wie alle Umstehenden bewundern durften bzw. mussten - er gemeinsam mit der Autorin und ihrem Mann abgebildet war und ist die ganze Zeit verzweifelt zwischen den Scharen von Journalisten herumgewuselt, in der Hoffnung, es ihr irgendwann überreichen zu können. Schräge Sache...
Ich habe heute überhaupt den Eindruck gewonnen, dass so ein Leben als Bestsellerautorin nicht besonders angenehm sein kann - zumindest haben die Journalisten die eher klein gebaute Isabel Allende sowohl vor als auch nach der Buchpräsentation fast unter sich begraben und mit diesen riesigen Paparazzi-Kameras im Maschinengewehrsalven-Takt Bilder von ihr geschossen. Die Ärmste... Als ich dann später still und heimlich ein paar Fotos von ihr gemacht habe, hatte ich schon ein richtig schlechtes Gewissen.

Die Präsentation selbst war sehr interessant und auch wenn die Autorin etwas angespannt rüber kam (wen wunderts!), hat sie durchaus den feinen Humor bewiesen, der auch ihren Schreibstil prägt. Ein meiner Meinung nach sehr nettes Zitat von ihr: "Ich bin ja dafür, die Literatur zu verbieten - was glauben Sie, wie viel dann gelesen würde!"

Feria del libro

Samstag, 4. Juni 2011

Salamanca

Als ich damals eine Stadt für meinen Erasmus-Aufenthalt wählen musste, konnte ich mich lange nicht zwischen Alcalá und Salamanca entscheiden und selbst nachdem ich Alcalá als Wunschziel angegeben hatte, war ich mir meiner Wahl immer noch nicht sicher (wer schon einmal eine Entscheidungsfindung á la Johanna miterlebt hat weiß ja, dass sowas für gewöhnlich "etwas" kompliziert abläuft). Deshalb habe ich seit ich hier bin den geplanten Ausflug nach Salamanca immer wieder aufgeschoben aus Angst, es würde mir womöglich besser gefallen als Alcalá. Aber die Neugierde hat mich doch nicht losgelassen und letzten Donnerstag war ich dann endlich dort.
Ja, Salamanca ist tatsächlich eine tolle Stadt und hat sicher mehr Sehenswertes zu bieten als Alcalá, aber das Schöne ist, es ist mir egal. Ich hätte mich in Salamanca vielleicht wohl gefühlt aber das tu ich hier auch. Also stimmt es wohl doch, was eine Kollegin von mir gesagt hat: Es ist gar nicht so wichtig, wo du dein Erasmusjahr verbringst sondern wie.

Salamanca

Samstag, 14. Mai 2011

Besuch von Valerie und Liesa

Letzte Woche waren Valerie und Liesa für vier Tage bei mir und es war superguay, wie die Spanier sagen würden: wir haben viel gesehen, viel gegessen und noch viel mehr geredet. Die schönsten Gespräche sind halt immer noch die, bei denen man nicht mal merkt, dass es schon nach vier Uhr morgens ist - und sowas schafft man eben nur mit ganz besonderen Menschen ;-)
Danke an euch beide für die tolle Zeit!

Valerie und Liesa in Alcalá

Sonntag, 24. April 2011

Semana Santa

Ostern ist in Spanien ein wichtiges Fest und wird traditionell die ganze Semana Santa (Heilige Woche) über mit Prozessionen gefeiert. Leider hat es die Feierlichkeiten laut Bekannten von mir schon seit ein paar Jahren jedesmal komplett verregnet. Dieses Jahr war da keine Ausnahme und viele Prozessionen mussten abgesagt werden, um die Jesus- und Marienfiguren vor dem Regen zu schützen. Freitag Abend war das Wetter dann ein paar Stunden lang stabil und ich bin mit der Kamera losgezogen, um mir anzusehen, wie das hier in Spanien so abläuft. Es war gar nicht so einfach, überhaupt bis zum Hauptplatz zu gelangen, weil gerade drei Prozessionen gleichzeitig stattgefunden haben und einfach überall Menschen waren. Dementsprechend schwer war es auch, Fotos zu machen auf denen man so halbwegs was sieht. Ich hab's auf jeden Fall versucht:
Semana Santa
Den Brauch mit dem Osterhasen gibt es hier in Spanien übrigens nicht. Man sieht zwar in den Konditoreien Schokohasen und -eier, aber soweit mir gesagt wurde werden die spanischen Kinder am Ostersonntag nicht beschenkt. Ich hab' dank Mama trotzdem ein Osternest bekommen :-) Einer deutschen Bekannten von mir hat ihre Mutter per Post eines geschickt, das dürfte aber etwas schiefgelaufen sein, weil die gute Frau echte Eier mit eingepackt hat... Tja, man lernt nie aus.

Montag, 18. April 2011

Porto

Dankenswerterweise hat der Schutzpatron unserer Fakultäten Thomas und mir letzte Woche ein verlängertes Wochenende beschert, das wir in der portugiesischen Stadt Porto verbracht haben.
Am ersten Tag sind wir bei strahlendem Sonnenschein und 28°C (Kommentar der Supermarktverkäuferin: "Sonnencreme?? Haben wir erst ab Mitte Mai!") fleißig durch die Stadt marschiert und haben uns so ziemlich alles angeschaut, was es laut Touri-Prospekt so zu sehen gab. Mich hat überrascht, dass viele Gebäude ziemlich alt und heruntergekommen waren, aber Charme hat Porto auf jeden Fall. Und die mit Fliesen verzierten Fassaden, die ich schon aus Lissabonn kannte, haben mich auch diesmal wieder begeistert. Leider haben mir meine Füße den Übereifer und die neuen Sandalen ziemlich heimgezahlt, deshalb sind wir es die folgenden zwei Tage ruhiger angegangen und haben immer wieder lange Pausen eingelegt, um im Park oder am Strand die Seele baumeln zu lassen.


Porto

Montag, 4. April 2011

Mama-Besuch

Meine Freundin Ragnhildur hat mal gemeint einer der besten Aspekte des Auslandsstudiums seien die Besuche von zu Hause und nachdem Mama gerade bei mir in Alcalá war, kann ich das bestätigen :-)

Resumee einer schönen Woche: drei Ausflüge nach Madrid, einer zur königlichen Residenz in Aranjuez, ein Museumsbesuch, eine lange Nacht der Kultur in Alcalá, gute Gespräche, ein wunderbarer Sprachen-Mischmasch (Deutsch mit Mama, Spanisch mit Bea, Englisch mit Mama und Bea), viele Restaurant- und Kaffeehausbesuche, und natürlich nicht zu vergessen die heiß ersehnten Semmelknödel mit Schwammerlsauce und als Nachspeise original Waldviertler Mohnzuzler. Was will man mehr?

Mama zu Besuch in Alcalá

Dienstag, 15. März 2011

Das Spanische ist dem Englischen sein Tod

Ich bin mittlerweile schon öfter gefragt worden, wie es denn mit meinem Spanisch so voran geht und wusste nie so recht, was ich antworten soll - immerhin ist es echt schwierig, sowas selbst einzuschätzen. Mittlerweile hab' ich mich ein bissl selbst beobachtet und dabei ertappt, dass ich
  • bei englischen Filmen im Kino oder im Unterricht automatisch die spanischen Untertitel lese, um gut mitzukommen
  • in englischen Konversationen nicht mehr Deutsch-Englisch, sondern Spanisch-Englisch denke
  • vom Englischen ins Spanische wechseln muss, sobald es um tiefgründigere Themen geht.
Fazit: Wenn ich es jetzt noch hinbekomme, meine Aussprache so halbwegs zu "entdeutschen" und weniger Schlampigkeitsfehler zu machen, schauts mit meinem Spanisch gar nicht mal so schlecht aus. Ganz abgesehen davon, dass ich endlich auf Spanisch geträumt habe - mittlerweile sogar schon zweimal :-)
Was allerdings mein Englisch betrifft, sehe ich schwarz. Ich glaube es reicht, wenn ich sage, dass mir beim Englisch-Stammtisch letztens das Wort "make up" nur auf Spanisch eingefallen ist und ich es dann - im Bemühen, mich trotzdem auf Englisch auszudrücken - umschrieben habe mit "Ähhhm.... painting... in the face... you know?"

Montag, 14. März 2011

Valencia

Freitag Früh bin ich mit Thomas zu einem Kurzurlaub nach Valencia aufgebrochen. Leider hat es dort in Strömen geregnet und so haben wir den ersten Stadtrundgang am frühen Nachmittag abgebrochen, um unsere Schuhe wieder so halbwegs trocken zu föhnen und uns auszuruhen. Nachdem das Hostal wieder mal keine Heizung hatte, war der Föhn unsere einzige Wärmequelle und der hat nach kurzer Zeit wegen Überlastung den Geist aufgegeben. Ja, kalt wars... Und laut übrigens auch - in Valencia sind nämlich derzeit "fallas", ein Fest, das einmal jährlich stattfindet und schon vor dem Höhepunkt des Geschehens (15. - 19. März) lautstark mit Böllern gefeiert wird. Ab dem 15. März werden dann die "fallas" aufgestellt, riesige Figuren aus Holz und Pappmaché, die Künstler und Handwerker in mühevoller Arbeit schon Monate vorher gebastelt haben. Laut wikipedia können die größten die Höhe eines Hauses erreichen, mehr als 10 Tonnen wiegen und bis zu 100.000€ kosten. Insofern könnte es Nicht-Spaniern vielleicht etwas eigen vorkommen, dass diese teuren Kunstwerke zum Ende der Festivitäten am 19. März alle bis auf die schönste verbrannt werden - aber in einem Land, das zu seinen berühmtesten Festen eine öffentliche Massen-Tomatenschlacht (die "tomatina" in Buñol) zählt, sollte einen sowas auch nicht mehr wundern.
Wir haben uns das eigentliche Spektakel der fallas jedenfalls gezielt entgehen lassen, um die Stadt ohne Menschenmassen genießen zu können - die eine oder andere Figur haben wir aber trotzdem zu Gesicht bekommen (siehe Fotos).

Am Samstag waren wir in der "Ciudad de las Artes y las Ciencias". Allein architektonisch ist dieses Wissenschafts- und Kulturzentrum extrem beeindruckend und daher zu Recht eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Valencias. Wir haben uns ein Kombiticket für das Oceanográfico, das größte Aquarium Europas, und das Wissenschaftsmuseum besorgt und waren - diesmal trockenen Fußes - den ganzen Tag dort unterwegs.
Am Sonntag hat sich die Sonne dann endlich mal so richtig blicken lassen und so sind wir zum Strand aufgebrochen - um eine gefühlte Ewigkeit später herauszufinden, dass der Weg zu Fuß doch viel weiter ist als er auf der Karte aussieht. Immerhin wurden wir dann mit einem wirklich tollen langen Sandstrand bei perfektem Wetter belohnt und konnten unseren Kurztrip schön ausklingen lassen.

Valencia

Sonntag, 6. März 2011

La buena vida

Momentan fühle ich mich richtig wohl hier, weil ich in den letzten Wochen die Unipflichten auf das absolut notwendige Arbeitspensum reduziert und so gelebt habe, wie ich mir meinen Erasmus-Aufenthalt vorstelle: viele Gespräche, noch viel mehr gutes Essen, Ausflüge und Kultur.

Am Donnerstag wollte ich mit einem Studienkollegen was trinken gehen und nachdem der gleich noch sieben Freunde mitgenommen hat, saß ich dann plötzlich mit acht spanischen Burschen an einem Tisch, hab' ihnen beigebracht auf Deutsch ein Bier zu bestellen und ihnen österreichische Zungenbrecher aufgesagt.

Gestern war ich mit Theresa in Madrid unterwegs. Zuerst haben wir uns im Museum Reina Sofia Kunst von Picasso, Dalí und Co angeschaut, waren dann in einem Restaurant und anschließend im Kino, um "The king's speech" auf Spanisch zu sehen. Danach hatten wir immer noch nicht genug von Madrid und sind losgezogen, um Cocktails trinken zu gehen. Inklusive Fahrt waren wir insgesamt zwölf Stunden unterwegs und hatten wirklich Spaß.

Heute war ich mit Theresa und Bea bei einem Flamenco-Event, das anlässlich des bevorstehenden Weltfrauentages veranstaltet wurde. Also ich muss sagen die Musik halte ich nicht ewig aus - zu klagend und dramatisch - aber sowohl Gesang als auch Tanz strahlen eine Kraft aus, die mich echt beeindruckt hat. Großen Respekt hat auch die älteste Dame der Gruppe verdient, die mit geschätzen siebzig Jahren auf der Bühne stand und getanzt hat als wäre sie mindestens zwanzig Jahre jünger. Schön war's...

Madrid und Flamenco-Show

Sonntag, 27. Februar 2011

Ávila

Gestern hat mich wieder mal die Unternehmungslust gepackt und ich bin mit dem Zug nach Ávila gefahren. Ávila ist neben seinen imposanten Stadtmauern vor allem für die Heilige Teresa von Ávila bekannt, die im 16. Jahrhundert in der Stadt gelebt hat und angeblich schon in ihrer Kindheit so gottesverbunden war, dass sie mit sieben Jahren zu den Arabern in Südspanien aufbrechen und sich als Märtyrerin töten lassen wollte. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass sich Ávila sehr religiös zeigt und man alle paar Straßen auf ein Kloster oder eine Kirche trifft.

Ávila

Als ich am Nachmittag wieder zurück zum Bahnhof gegangen bin, habe ich einen Mauritanier getroffen, der schon bei der Hinfahrt mit mir im selben Zug war. Jedenfalls haben wir uns im Zug zurück nach Alcalá einander gegenüber gesetzt und die ganze Fahrt hindurch geredet - bzw. er hat geredet und ich hab' zugehört und versucht, auch mal hin und wieder zu Wort zu kommen. Nachdem er mir 2 1/2 Stunden lang alle seine Lebensphilosophien weitergegeben hatte und ich aussteigen musste, hat er gemeint wie toll es doch sei, dass wir einander begegnet sind und uns so wunderbar unterhalten konnten, auch wenn wir einander nie wieder sehen werden. Und dann hat er gesagt, ich sei ein guter Mensch und hat angefangen zu weinen.
Seitdem weiß ich, 1. dass ich ein guter Mensch bin :-D und 2. dass es tatsächlich Menschen gibt, die noch viel mehr reden können als ich wenn ich gut drauf bin.

Auf jeden Fall hat mich sein Redefluss so geschafft, dass ich mich zu Hause erst mal schlafen gelegt habe. In der Nacht war ich aber dann trotzdem noch aus, weil eine Bekannte vom Salsatanzen Geburtstag gefeiert hat.
Raquels Geburtstag

Freitag, 18. Februar 2011

Semesterbeginn

Nach einem Kurztrip in die Heimat bin ich nun schon wieder seit drei Wochen in Alcalá - Zeit für ein kurzes Update.

Bis jetzt ist das neue Semester noch ziemlich relaxed und ich kann endlich nachholen, was ich an Plänen während der Prüfungszeit aufgeschoben habe. Was meine Vorsätze für die zweite Hälfte meines Erasmus-Aufenthaltes betrifft, schaut es bis jetzt mittelmäßig gut aus. Ich bin momentan tatsächlich relativ oft in Madrid unterwegs, um die Stadt besser kennen zu lernen und morgen gehts gleich wieder ab in die Hauptstadt zu einer Museumstour. Dafür hab ich die Vorsätze "Alle Türen auf Anhieb auf- und wieder zu zu bekommen, keine Wäsche mehr in die Garageneinfahrt fallen und nix auf dem Herd anbrennen oder schmelzen zu lassen" alle an einem einzigen Tag gebrochen. Naja, wenistens hatte meine Mitbewohnerin was zu lachen...

Ansonsten hab' ich in den letzten drei Wochen viel unternommen und mich mit einem Haufen Leute getroffen. Mittlerweile ist auch meine Freundin Theresa in Alcalá, um hier das zweite Semester als Erasmus Studentin zu verbringen und es ist schön, jemanden aus der Heimat hier zu haben :-)
Am Montag war ich zum ersten Mal bei einem Englisch-Stammtisch, dessen Teilnehmer sich einmal wöchentlich in einem Café treffen, um mit einer Muttersprachlerin aus Großbritannien Englisch zu üben. Wer die Spanier schon mal Fremdsprachen reden gehört hat weiß, dass es alles andere als einfach ist, ihr Englisch zu verstehen, aber es war auf jeden Fall lustig und ich möchte gern öfter mal hingehen.
Abgesehen davon bin ich grad fleißig dabei, meine nächsten Reisen zu planen. Bis jetzt ist mal fix, dass es im April nochmals nach Portugal geht und ich freue mich schon sehr darauf.

Hier ein paar Fotos von den letzten drei Wochen:
Madrid und Pubquiz

Freitag, 21. Januar 2011

Halbzeit

Übermorgen werden es 5 Monate, die ich schon in Alcalá verbracht hab - die Hälfte meiner offiziellen Erasmus-Zeit ist damit also um. Nachdem ich da aber schon im Flieger nach Österreich sitze :-) nütz ich schon jetzt eine Lernpause für einen kleinen Rück- und Ausblick...

Fazit nach Erasmus-Semester Nr. 1:

  • Ich bin leider/zum Glück kein anderer Mensch geworden.
  • Ich kann besser Spanisch lesen und schreiben, und wenn ich nicht gestresst, müde, verwirrt, beschwipst oder hungrig bin auch reden.
  • Ich dachte ja was das gerollte R angeht bin ich ein hoffnungsloser Fall, aber *Trommelwirbel* ich kanns!! Also es klingt noch nicht locker-flockig-spanisch und es geht auch nicht immer, aber allein die Tatsache, dass es in meinem Ausspracherepertoire überhaupt existiert ist SENSATIONELL!
  • Ich habe viele neue Bekanntschaften geschlossen, von denen einige sich wieder verlaufen haben, ich andere sich verlaufen lassen wollte, die eine oder andere zu einer Freundschaft geworden ist und ein paar noch dabei sind, sich zu entwickeln.
  • Den Postkarten an meiner Wand zufolge habe ich insgesamt 8 Ausflüge/Reisen gemacht :-)
  • Ich weiß jetzt ein bissl besser, wie ich mir mein Erasmus-Leben vorstellen oder nicht vorstellen kann. Daher:
Vorsätze für Erasmus-Semester Nr. 2:
  • Madrid, Madrid, Madrid
  • Gut Spanisch sprechen (inklusive gerolltem R!) auch wenn ich gestresst, müde, verwirrt, beschwipst oder hungrig bin.
  • Mir endlich mal die beneidenswerte Fähigkeit aneignen, auch mit geringerem Aufwand und hoher Gelassenheit gut in der Uni mit- und durchzukommen.
  • 8 Ausflüge/Reisen ist keine schlechte Zahl fürs erste Semester ... aber ausbaufähig ;-)
  • Den Spaniern in ihrem Sprechtempo Konkurrenz machen.
  • Meine durch Schwerstarbeit im Aerobic-Kurs mühsamst errungene Mini-Kondition nicht nur halten sondern ausbauen.
  • Auf Spanisch träumen!!
  • Alle Türen auf Anhieb auf- und wieder zu bekommen, keine Wäsche mehr in die Garageneinfahrt fallen und nix auf dem Herd anbrennen oder schmelzen lassen.

Dienstag, 4. Januar 2011

La Palma

Gestern bin ich von den Kanaren aufs kalte Festland zurückgekehrt. Kleines Trostpflaster nachdem ich Palmen und Temperaturen über 20°C zurücklassen musste: Ich hab' endlich wieder Internet :-)
Ich dachte statt eines ellenlangen Reiseberichts beschränke ich mich lieber auf Fotos und

5 facts about La Palma
  • La Palma trägt den Beinamen "Isla bonita" durchaus zu Recht, aber leider sind Teile der Insel durch die Zersiedelung und die vielen hässlichen Gewächshäuser regelrecht verschandelt.
  • Einer der Vorzüge der Insel ist ihre üppige Vegetation. Ich glaube jetzt wo ich weiß, dass es übermannshohe Weihnachtssterne gibt, kann ich nie wieder guten Gewissens eins der mickrigen kleinen Exemplare in Österreich kaufen.
  • Spanien oder Deutschland? Auf La Palma ist man sich da nicht so sicher, weil sich viele deutsche Aussteiger auf der Insel niedergelassen und Restaurants, Boutiquen oder Souvenirshops aufgemacht haben. Vorteil: Man kommt auch ohne Spanisch bestens zurecht. Nachteil: Wo bleibt die Herausforderung???
  • Für Leute denen beim Autofahren leicht schlecht wird ist La Palma wohl nicht so gut geeignet - wer Serpentinen mag, kann sich dagegen nach Herzenslust austoben. Oh und wo wir grad beim Autoverkehr sind - das Beschilderungssystem der Insel ist...noch leicht ausbaufähig.
  • Ja, man kann auch Ende Dezember/Anfang Jänner auf La Palma theoretisch schwimmen gehen - praktisch ist es bei uns daran gescheitert, dass die lifeguards wegen des gefährlichen Seeganges (siehe Fotos) ein Badeverbot verhängt hatten.
La Palma